Naturäktschen

Unter dem Begriff „Naturäktschen" entsteht ein neues Schulprofil an der evangelischen Jenaplanschule.
Die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Natur bilden dabei den Ausgangspunkt für neue pädagogische Konzepte an unserer Schule, die ständig erweitert werden. Ziel ist es, den etablierten lebenspraktischen Tag in unserem Schulkonzept durch naturnahes Leben und Erleben zu erweitern. Wir bewegen uns in der Natur und sind zugleich Teil davon, genauso wie jedes andere Lebewesen, das uns begegnet. Wir können die Natur vor der Haustüre aktiv und nachhaltig gestalten und schützen. Wer sich in jungen Jahren für ein kleines Fleckchen Erde verantwortlich fühlt, entwickelt früh wichtige Kompetenzen für gelingenden Umwelt- und Klimaschutz.
Um ökologische Zusammenhänge zu erkennen, Ökosysteme zu erforschen und sich Wissen anzueignen, gibt es nur einen Weg für Kinder und Jugendliche und der führt bei uns das ganze Jahr nach... DRAUßEN!

Waldäktschen

Seit dem Frühjahr 2021 hat die Jenaplanschule ein eigenes Revier im Firstwald.
Kurze Zeit später wurde uns zusätzlich ein angrenzendes Flächenlos der Stadt Mössingen zugewiesen. Nun dürfen wir uns um ein riesiges Waldstück in unserem „Hauswald", gleich hinter der Schule, kümmern. Dass es nicht nur um Lägerle bauen geht, haben die Schüler*innen gleich bei der ersten Schufterei erlebt! Teilweise bis zu 20 Schüler*innen haben im Team Baumstämme von bis zu 15 Meter aus der Fläche geschafft. Viele Kubikmeter Holz wurden dabei „bewegt", das uns nun als Bauholz dient. Eine großartige Teamleistung!
Viele Lerngruppen nutzen die Möglichkeit, sich regelmäßig in unserem Schulwald auszutoben und zu verwirklichen. Es werden Lager gebaut, Baumpatenschaften übernommen, Kunstwerke aus Naturmaterialien hergestellt und Schnitzeljagden durchgeführt. Wir haben viele Tiere und Pflanzen beobachtet, bestimmt und analysiert. Eine Lerngruppe hat in der schuleigenen Holzwerkstatt Waldtiere aus Holz ausgesägt und gestaltet. Wer die schönen Holztiere nun in unserem Wald entdeckt, bekommt über die passenden Tier-Steckbriefe gleich noch die wichtigsten Informationen. Wem die Waldarbeit nicht Sport genug ist, kann sich auf dem neuen Trimm-Dich-Pfad noch fitter machen. Holztafeln zeigen den Weg und geben Tipps für zusätzliche Trainingseinheiten. Körperbeherrschung und Gleichgewicht sind besonders am mobilen Niedrigseilgarten nötig. Ganz schön wackelig! Auch das Waldsofa mit Sonnensegel für unsere Kleinsten konnte fertiggestellt werden und wurde bereits Probe gesessen und gelegen. Bequemlichkeit? Geht so, meinen die Kinder. Also auf geht´s in eine weitere Runde Moos und Laub sammeln!
Absolutes Highlight im Wald wird das riesige Tipi, das Platz für eine ganze Lerngruppe bietet. Das Grundgerüst steht bereits und wurde feierlich mit einem Richtfest eingeweiht.
Umweltbildung, kooperatives Arbeiten und Lernen, erlebnispädagogische Aktionen zur Teambildung und Selbstwahrnehmung sind wichtige Bestandteile unserer Wald-Exkursionen. Echte Profis sind wir alle noch lange nicht und deshalb nimmt das Kollegium der Jenaplanschule regelmäßig an Fortbildungen zum Thema Natur-, Umwelt-, Wald und Erlebnispädagogik teil. Und dass die Lehrer*innen auch noch ganz schön viel lernen müssen, finden unsere Schüler*innen ziemlich spannend.

Wir freuen uns auf viel Waldäktschen!

Gartenäktschen

Was für ein Glück wir mit unserem Schulcampus mitten im Grünen am Firstwald haben!
Wer uns besucht ist immer wieder vom vielen Grün und den Wiesen begeistert und fragt sich, ob unsere Schüler*innen bei Regen- und Matschwetter wohl sehr dreckig nach Hause kommen. Ja, das tun sie...
Rund um unser Schulhaus gibt es neuerdings aber nicht nur Wiesengrün, sondern ganz viel Kräutergrün, Blumengrün, Radieschengrün, Tomatengrün, Erbsengrün und noch vieles mehr. Hochbeete wurden gebaut, über den Winter mit verschiedenen Material-Schichten nach und nach befüllt und im Frühjahr mit leckerem Gemüse und Obst bepflanzt. Die Setzlinge wurden teilweise liebevoll von den Schüler*innen selbst gezogen. Die Schüler*innen können die erste Ernte kaum erwarten.
In der Kräuterspirale gedeihen leckere Kräuter und bienenfreundliche Blumen. Gleich daneben steht ein riesiges Insektenhotel, das vielen Tieren als Unterschlupf dient.
Für alle Schüler*innen wird die Kräuter-, Obst- und Gemüseernte noch nicht reichen – das Gartenprojekt ist also unbedingt ausbaubar. Unser großes Ziel: ein Schulgarten mit allem drum und dran. Und wer weiß? Vielleicht beliefern wir irgendwann unsere Mensa mit ein paar eigenen Produkten?
Also ran an die Hacken!

Ackeräktschen

Woher kommt unser Mehl? Wann, wo und wie wächst es eigentlich? Ist Acker gleich Acker? Macht das eigentlich viel Arbeit? Was passiert mit unseren Pflänzchen, wenn es nicht regnet? Muss man die großen Steine wirklich alle von Hand aus dem Acker rausholen?
Fragen über Fragen, die wir bei der „Ackeräktschen" alle klären wollen. Unser Spezialist hierfür ist Landwirt Paul Schlegel vom Lindenhof, der die Hauptarbeit mit großem Gerät im ersten Jahr für uns übernommen hat. Die Jenaplanschule hat diesen Acker von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen, der sich direkt neben der Steinlachhalle in Mössingen befindet. Zukünftig soll die Bewirtschaftung mehr und mehr in die Hand der Schüler*innen gegeben werden.
So sehen wir alle, wo unser Mehl eigentlich herkommt und was für eine Menge Arbeit dahinter steckt, regionale Lebensmittel auf den Tisch zu bekommen. Dieses Thema ist aktueller denn je!
Das geerntete Getreide geht an eine ortsansässige Mühle, die das Mehl verkaufen wird. Der Gewinn wird 1:1 an Hilfsprojekte gespendet.
Herzlichen Dank an Paul Schlegel und Familie Henkel für das Engagement. Wir freuen uns sehr, dass wir das Schulprofil „Naturäktschen" mit diesem besonderen Projekt erweitern können.

Update "Acker-Action" - Der Hafer ist gedroschen!

Der Hafer ist gedroschen und bereits bei der Mühle in Talheim abgegeben worden. Der Erlös wird unserem Schulkonto gutgeschrieben. Als Grün-Dung wurde inzwischen Senf gesät, der im Herbst für Bienen und allerlei Insekten Blüten treibt!

Vielen Dank an Paul Schlegel und Familie, die unser Schulprojekt ehrenamtlich und in ihrer Freizeit unterstützen und den Acker für uns bearbeiten. Herzlichen Dank auch an die Stadt Mössingen, die uns dieses Fleckchen Erde zur Verfügung stellt.

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