Unser Abschlussgottesdienst

Wie feiert man mit 250 Kindern und Jugendlichen einen Schuljahresabschluss-Gottesdienst unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln???
Am besten gar nicht.
Nach diesem komischen Schuljahr war es uns aber mehr denn je ein Anliegen, in irgendeiner Form einen „live-Gottesdienst" miteinander zu feiern. Herr Braun-Dietz war sofort bereit, statt wie üblich in der Martin Luther Kirche diesmal im Freien auf einer großen Wiese mit uns einen Gottesdienst der ganz anderen Art zu feiern: um 8:20 betrat die erste Gruppe die Wiese und setzte sich mit dem vorgeschriebenen Abstand in den für sie markierten Bereich; nacheinander kamen die anderen halbierten Klassen an, bis um 8:40 Uhr der Gottesdienst beginnen konnte. In den kommenden eineinhalb Stunden durchliefen die einzelnen Gruppen immer brav räumlich und zeitlich getrennt acht verschiedene Stationen. Unterwegs konnte jede und jeder das vergangene Schuljahr noch einmal Revue passieren lassen: „Was war schön?" An der Station „Was will ich zurücklassen?" konnte man beispielsweise seine Sorgen, Ängste, Enttäuschungen, ... auf einen Zettel schreiben und diesen Zettel dann im Feuer verbrennen.
„Was uns verbindet und hält" – auch ohne direkten Kontakt kann man über Tücher verbunden sein und die Erfahrung machen, dass andere mich halten. „Was mich auf dem Weg begleitet" – hier war für jeden ein Segensspruch in der Hecke versteckt. „An wen ich denke" - hier durfte man für eine Person, die einem am Herzen liegt, ein Teelicht anzünden. Auch eine Ziegelsteinmauer gabs, in ihre Löcher konnte man die Zettelchen „Was ich Gott sagen will" stecken.
Herr Braun-Dietz hat in seiner anschließenden Predigt all diese unterschiedlichen Erfahrungen, die es im Laufe eines Schuljahres gibt, die es in jedem Leben gibt, nochmals gebündelt. Er hat uns an das Versprechen Gottes erinnert, der in allen Lebenslagen bei uns sein will – auf der grünen Au ebenso wie im finsteren Tal, wie es im Psalm 23 heißt.
Nach dem Segen haben wir eine Gruppe nach der anderen in die Sommerferien verabschiedet.
Und weils so schön war, haben wir den Gottesdienst am Dienstag nochmal mit der anderen Hälfte der Schulgemeinschaft gefeiert ....
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